Verlässlich, konsequent, vorbildlich – mit diesen drei Attributen lässt sich die lange Zugehörigkeit von Elfriede Feil im Kirchenchor St. Georg am besten umschreiben.

Doch wie jede Ära ging nun auch das 54 Jahre zählende, engagierte Wirken der geschätzten Sopranistin während einer kleinen Feierstunde im Georgssaal zu Ende.

Elfriede Feil gehörte der Singgemeinschaft ganze 43 lange Jahre an, davor sang sie bereits  elf  Jahre in ihrem Geburtsort Eisenärzt. Keines von denen möchte sie aus ihrer Erinnerung streichen, weil jede Gelegenheit, seien es bemerkenswerte Aufführungen, Festlichkeiten, Ausflüge und dergleichen mit unvergesslichen Erlebnissen verbunden waren. 

Nach dem vom Chor musikalisch gestalteten und von Pater Joshi zelebrierten Sonntags-Gottesdienst fuhren wir von Gstadt aus, wo sich auch Pfarrer Stangl dazu gesellte, mit dem Schiff auf die Fraueninsel. Nach einem guten Mittagessen im Inselbräu und einer Führung durch die hauseigene Brauerei wurden wir von Schwester Magdalena durch Teile des Benediktinerinnen-Klosters und die Klosterkirche geführt., was sie in erfrischend lockerer Art tat, aber durchaus informativ.

Das ganze Jahr über strampeln die Mitglieder des Kirchenchors St. Georg von einem Termin zum anderen. Gottesdienstgestaltung, Veranstaltungen, Hochzeiten, Beerdigungen und vieles mehr…
Vor kurzem strampelten die meisten Sängerinnen und Sänger ganz zwanglos per Rad in die Schwarzachen zur traditionellen Almroas, mit der die Sommerpause eingeläutet wurde. Beim Plenker-Kaser ließ man den Herrgott für ein paar Stunden einen guten Mann sein und der Häusler-Sepp mit Gefolge sorgte sich um das leibliche Wohl. Der später dann einsetzende heftige Regen war für die Sitzenbleiber von großem Vorteil, weil man dessen Abklingen unbedingt abwarten musste, um trockenen Wadls wieder heimradeln zu können.
Und wie‘s halt auf der Alm der Brauch ist, wurde zwischendurch (auch zur Freude unseres Pfarrherrn und der übrigen Gäste) so manches Liadl angestimmt und Werbung für den Chorgesang gemacht.
Am Vormittag hatte der Chor die Sonntagsmesse mit der „Missa parochialis“ von W. Mentschick, dem „Sicut cervus“ von Palästrina und anderen Werken übernommen.
Pfarrer Otto Stangl nutzte dabei die Gelegenheit in der Pfarrkirche, dem Chor mit seinem Leiter Richard Krekel für die vielen eingebrachten Stunden zu danken.

Höhepunkt und zugleich Abschluss des diesjährigen Probenwochenendes war die musikalische Umrahmung des Festgottesdienstes in der Pfarrkirche anlässlich der Nachfeier zum 70. Geburtstag von Weihbischof Dr. Bernhard Haßlberger. Der Chor sang, begleitet von Benedikt Meurers an der Orgel, die neu einstudierte „Deutsche Messe“ des Südtiroler Komponisten Heinrich Walder. Walder ist Domkapellmeister in Brixen und Professor am Konservatorium Bozen. Mit der Auswahl des gefälligen Notenwerks ist Chorleiter Richard Krekel eine unerwartete Überraschung geglückt. Denn wie der Jubilar  betonte, kenne er zwar viele Messen,  aber diese Erstaufführung in Ruhpolding war auch ihm unbekannt. Umso mehr freute sich Bischof Haßlberger über das musikalische Geschenk.

Chorsprecher Georg Meurers übergab eine kunstvoll gefertigte Glückwunschrolle und der Chor stimmte während des Weißwurst-Frühschoppens noch den „Hoihodare-Jodler“ an.